Es kam ganz anders
„Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“ … und sie saßen im Glashaus und sie hatten Steine in ihren Händen – etliche Männer, ein paar Frauen und auch Jugendliche, die von den ehrenamtlichen Männergruppenleitern aus der Region Dresden ins Gewächshaus des Gartencenters Kühne in Weixdorf zum Gottesdienst eingeladen wurden. Ein Gottesdienst in einer etwas rustikalen Form: Biertischgarnituren, Regale mit gärtnerischem Inventar, Rohrleitungen und Wassersprüher über den Köpfen. Vorn war das Gewächshaus mit zerknitterten Tüchern als Rückwand abgeteilt. Eine spontan gebildete Combo gestaltete die Mitsinglieder – recht gut. Ein Stehtisch als Altar, ein rustikales großes Kreuz an der Seite und ringsherum sehr viel Glas. Es ging sogar eine richtige Glasscheibe zu Bruch im Anspiel – Steinewerfen war angesagt!
Es gibt ja genug Ärger und Frust und vielleicht auch mit Recht. In den Händen der Zuhörer lauerten die ‚Ärger- und Fruststeine‘. Wohin mit den Steinen? Ausgehend von der biblischen Geschichte mit der ‚beinahe Steinigung‘ der Ehebrecherin (Johannes 8,1-11) verkündigte Friedemann Beyer – Gemeinschaftsältester der Diakonengemeinschaft Moritzburg – die frohe und freimachende Botschaft. Ja, jeder Zeitgenosse schleppt so seine ‚Ärgersteine‘ mit sich herum und im Alltag wird damit ganz schnell geworfen, meistens mit Worten, oft auch digital geschrieben und gesendet. Es gibt viele Verletzungen und so mancher wird damit fertig gemacht.
Die freimachende Botschaft geht anders mit diesen Steinen um. (Zur Freude des Gärtnermeisters Torsten Kühne.) Jesus lädt ein, die Steine des Frustes und Ärgers unter dem Kreuz fallen zu lassen. Und das taten die Zuhörer auch. Sie kamen nach vorn an das große Kreuz und legten ihre Steine ab. Hoffentlich nicht nur symbolisch! Deshalb merke dir: „Wer im Glashaus sitzt, darf die Steine fallen lassen!“Bei einem Imbiss und einer interessanten Führung durch die Zierpflanzenproduktion endete der Gottesdienst und die schöne Zeit der Begegnung im Gartencenter Kühne.Der herzliche Dank geht an alle Helfende und Mitgestalter.
Text: K. Schriever, Fotos: G. Kurz und T. Göbel