Erbauung und Aufbau

Hinter diesem Thema steckt die lateinische Aussage ora et labora oder auf Deutsch Arbeiten und Beten. Acht Männer ließen sich für ein verlängertes Wochenende darauf ein. Gilbert, der Leiter der Liemehna Bruderschaft, Andreas, Roland, Mario, zweimal Thomas und dazu Michael und ich, die dieses Projekt angestoßen haben. Am Anreiseabend sitzen wir nach dem Abendessen zusammen was wir arbeitsmäßig am Freitag und Samstag in Angriff nehmen wollen.

Gilbert hat viel vor: In einem Raum sind Decken- und Wandpaneele anzubringen, ein Schuppen soll einen Anbau bekommen und im Garten ein Grillpavillon gesetzt werden. Die Arbeit soll in drei Kleinteams parallel geschehen. Ganz schön viel und anspruchsvoll denke ich. Ich frage vorsichtig  in die Runde wer sich denn welche Arbeit vorstellen kann. In den Antworten stellt sich heraus, dass alle Beteiligten viel Erfahrung mit Holzarbeiten haben. So sind schnell die Teams gefunden. Andreas, Roland und Mario übernehmen den Pavillon, Gilbert den Anbau, zusammen mit Michael und Thomas (den Jüngeren) – dazu kommt am Freitag nach ein Sohn von Gilbert. So bleiben noch der zweite Thomas und ich für die Paneel-Arbeiten übrig.

Der „Rest“ des Abends gehörte dann der „Erbauung“. Wir nahmen uns Zeit für den Austausch. Die Fragen waren: Wie erlebst du Erbauung (Zurüstung) in der Gemeinde; wie hat dich das geprägt und war kannst du selbst einbringen. Biblische Impulse dazu setzt Eph. 4,11-16 mit dem Bild, das die Gemeinde wie ein Leib funktioniert, wo die verschiedenen Körperteile sich gegenseitig unterstützen.

Am Freitag und am Samstag wurde von 9.00 -12.00 und 13.-17.00 Uhr fleißig in den drei Teams geplant, zugeschnitten und schließlich jede Menge Holz verbaut. Der Raum mit den Paneelen war am Freitagnachmittag fertigstellt. Bei der Schuppenverlängerung stand das Balkenwerk und die Schalung des Daches war abgeschlossen. Beim Grillpavillon waren ja zum Start nur die vier Punktfundamente vorhanden. Da musste ja erst der Bauplan noch erstellt werden ehe der eigentliche Bau losgehen konnte. Trotzdem kam dieses Team bis zur gesamten  Fertigstellung  des Grundgerüstes – also der Steher und der Dachkonstruktion mit der Öffnung für den Rauchabzug der Feuerstelle, ein starke Leistung! Bis alle Werkzeuge und Maschinen weggeräumt waren (die Männer hatten jede Menge mitgebracht) und die Bauplätze aufgeräumt waren, hatte sich die Dunkelheit eingeschlichen.

War neben den erfolgreichen Arbeiten das Beten „untergegangen“? Nein – zumindest haben wir uns Mühe gegeben. Die Tage begannen mit einer Morgenliturgie in der Kirche und zum Mittagsgebet suchten wir diese auch wieder auf. Nach den Abendbrot die Bibelgespräche. Am zweiten Abend stand das Wort Gottes im Zentrum der Erbauung. Paulus beschreibt es so in 2. Tim. 3,14-15 so: Es ist ein Segen von Kindheit mit dem Wort Gottes aufzuwachsen und es im weiteren Leben immer mehr zu verinnerlichen. Das ist ein großes Glück, dadurch Jesus Christus zu vertrauen, was wiederum unserem Leben Halt und Zufriedenheit schenkt. Eine wertvolle Zeit war der Austausch darüber wie jeder das persönlich in seinen Leben wahrnimmt und es ihn prägt.

Die Rüstzeit fand ihren Abschluss mit dem gemeinsamen Gottesdienst und einer „Auslaufrunde“ durch die Fluren rund um Liemehna. Im kommenden Jahr werden wir uns mit diesem Format im Rüstzeitheim „Rehgarten“ bei Chemnitz nützlich machen und geistlich auftanken.      

Text: H. Günther / Fotos: M. Seimer