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Impuls zum Jahresanfang 2025: „Pflanzen hat seine Zeit“ (Prediger 3,2) – Wege aus der Resignation


9. Januar 2025

Liebe Männer,

das neue Jahr hat begonnen und das Team der Männerarbeit wünscht euch einen guten Start in das Jahr 2025 sowie einen gesegneten Jahreslauf.

Wie jedes Jahr hat die Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland ein Motto gewählt, welches uns geistlich durch das Jahr begleiten soll.

Aus dem alten Buch Kohelet ruft uns der Prediger zu: „Pflanzen hat seine Zeit.“ Was im 3./4. Jahrhundert vor Christus galt, das gilt auch heute noch. Ebnet euren Erwartungshorizont nicht in einem tristen Grau in Grau ein. Die Farbe der Hoffnung und des Lebens ist grün.

Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ (Das Zitat wird Martin Luther zugeschrieben.)

Weisheitliches Orientierungs- und Handlungswissen ist zeitlos gültig. Doch unser Leben ist vergänglich, ein Wimpernschlag angesichts der Weltzeit*. Beides wissen wir.

Menschliches Leben vollzieht sich in ständigen Wechseln. Es ist nicht nur gut und es ist nicht nur schlecht. Leben ist so und so zugleich. Meine persönliche Lebenszeit hat zwischen beiden Polen ihre individuelle Qualität.

Wir christlichen Männer glauben zudem, dass unsere Lebenszeit in Gottes Zeit beginnt und endet. Gottes Zeiten stehen zu unseren menschlichen Zeiten im Verhältnis von tausend Jahren zu einem Tag (Psalm 90,4).

Gott zeigt uns jeden Tag Wege aus der Resignation. „Resignation“ heißt „Einsicht in die Vergänglichkeit“. Es kommt vom lateinischen Wort „resignare“, was das Feldzeichen senken (römisch: „signum“) bedeutet; die Anerkennung der Niederlage.

Wir Christen können glaubend mit unserer Endlichkeit umgehen, weil sie für uns keine Niederlage darstellt, da Christus den Sieg über den Tod vollbracht hat. Symbolisch trägt das Osterlamm die Fahne des Kreuzes empor.

So lasst uns getrost beginnen und tun, was dem Leben dient.

Ein segensreiches Jahr wünscht euch das Team der Männerarbeit.


* Wenn man eine menschliche Lebensspanne von 100 Jahren annimmt und die Entstehung der Welt vor 4,5 Milliarden Jahren beginnt, dann ist das Verhältnis beider Zeiten zueinander so, dass am 1. Januar um 0 Uhr die Welt entstanden wäre und der Mensch erst eine viertel Sekunde vor Mitternacht des 31. Dezember geboren werden würde.

© Frank Hecker