Auf die Piste – fertig – los
Die ersten beiden Januar Wochenenden sind seit einigen Jahren mit Ski-Lern Rüstzeiten belegt. Wir profitieren dabei von den gut hergerichteten Skipisten am Keil- und Fichtelberg vom Jahreswechseltourismus. Da wird sich nämlich viel Mühe gegeben die Urlauber mit (Kunst)Schnee zu beglücken – und wenn er dann einmal da ist, werden die Pisten natürlich auch weiterhin gepflegt. Das Familien- und Freizeitzentrum der Kirchgemeinde Oberwiesenthal beziehen dann acht Vater-Kind Paare als Quartier, deren Kinder das Skifahren erlernen wollen. Am Freitagabend sind die Kinder bei Skitheorie und „Trockenübungen“ sehr aufgeregt, was sich aber bei Singen, Spielen und Abendandacht glücklicherweise wieder beruhigt.
Am Samstag geht es dann nach Bozi Dar. Dort sind die Pisten optimal zum Lernen. Es geht los mit Ski anschnallen und um ein erstes Gefühl für das Laufen und Rutschen mit den Ski zu bekommen. Gleichwicht halten und Geduld üben ist dabei gefragt. Dann kommt die erste große Herausforderung, mit dem Schlepplift den Hang hinauf, ohne hinfallen und oben gut abzusteigen. Die Vatis, Tina bzw. Philipp und ich sind dabei natürlich behilflich. Am Ausstieg übernehmen Tina/Philipp und ich zum Lernen. Jetzt gilt es allen Mut zusammen zu nehmen um die Piste hinunter rutschen zu wollen. „Pizza“ ist angesagt (früher als Schneepflug bekannt), die Kinder rutschen mit ihren Ski in V-Stellung los. Wer sich dazu überwinden kann, hat schon einen großen Vertrauensschritt gemacht. Bei den nächsten Abfahrten kommt dann mehr und mehr der Ruf „Pommes“ dazu, das heißt die Ski parallel zu führen und nur für die Kurven das Pizzaprinzip zu nutzen. Am Nachmittag sausen die meisten mit großer Freude den Hang hinunter. Und sie sind ganz schön „fertig“ – also ihre Kräfte der Kinder sind am schwinden. Vielleicht noch zwei-drei Fahrten mit Papa, dann ist es erst mal genug für diesen Tag und es geht zurück ins Quartier.




Die Piste und das Losgehen ist gleichzeitig der rote Faden für den thematischen Teil der Rüstzeit. Kindgemäß startet der Bibelimpuls am Samstagabend mit einem Würfelspiel, welches den gesamten Fußboden des Tagesraumes einnahm. Es galt einen Weg zu durchlaufen, der mit vielen Aktionskarten gespickt ist. Der Spielinhalt ist das Ziel zu erreichen, mit vorgegebenen und einzuhaltenden Regeln und den Aktionen, welche die Karten fordern – eben ähnlich wie auf unseren Lebenswegen. Der biblische Abschluss war die Geschichte vom „Durchzug des Schilfmeeres“. Diese macht deutlich, dass Gott mit uns gemeinsam auf unseren Wegen ist und sogar an kritischen Wegabschnitten sich schützend um uns stellt.




Am Sonntag ging es nochmals für 3 Stunden zum Skifahren. Der Schwierigkeitsgrad wurde mit der neuen Piste erhöht. Die „Himmelsleiter“ am Fichtelberg ist nämlich länger und steiler, als die Piste am Vortag. Wieder gilt das „los“, also sich überwinden den Hang hinunter fahren zu wollen. Nach den ersten zaghaften Bögen stellte sich das Vertrauen ein, die Ski schon ganz gut zu beherrschen. Das gab Sicherheit und Spielraum sich Schwung für Schwung zu verbessern. „Das war schön heute“ sagten begeistert die Kinder nach der letzten Abfahrt. Wir kommen nochmals alle zum Reisesegen zusammen und danach wird von der Skipiste auf die Asphaltpiste gewechselt und der Nachhause-Weg angetreten.

Text: H. Günther / Fotos: M. Dreher