Den Buckel runterrutschen

Im Zusammenhang mit Skifahren ist diese Redewendung positiv, wobei der Große Arber nicht nur ein kleiner Buckel ist. Das Schöne an ihm sind seine vielfältigen Pisten, darunter ein prima Buckel, der zum Skilernen sehr gut geeignet ist. In diesem Jahr hatten wir beste Pistenqualität und herrliches Winterwetter. So kamen Anfänger und Fortgeschrittene Väter und Töchter allesamt auf ihre Kosten. Eine Fun-Strecke und die Parallelslalompiste mit Zeitmessung befinden sich ebenfalls auf dem „Buckel“. Sie wurden von unseren Mädchen am intensivsten gegen Ende des Tages befahren. Da dieses Gelände mit „blau“ – also leicht ausgeschrieben ist, bleibt der Kraftaufwand in einem erträglichen Rahmen, gerade wenn der Skitag schon lang war.

Im Zwischenmenschlichen ist die Aussage „Du kannst mir mal den Buckel runterrutschen“ eine verächtliche Rede. Statt uns von Angesicht zu Angesicht zu begegnen kehren wir einander der Rücken zu und gehen dann meist ärgerlich auseinander. In den Bibelgesprächen ging es darum, was ist zu tun wenn es so weit gekommen ist. Beim Thema „rein, statt raus rutschen“ stand uns die Ostergeschichte von „Thomas, dem Zweifler“ Pate. Er hatte nach Jesu Gefangennahme und Kreuzigung das Gottvertrauen verloren und war seiner eigenen Wege gegangen. Aus irgendeinen Grund schaute er doch noch mal bei seinen Freuden vorbei. Die berichteten ihn Jesus ist auferstanden. Seine Reaktion: Ach hört doch auf – wer soll das glauben und schon war er im Gehen, dreht sich nochmal um und sagte lässig: „Es sei denn ich sehe Jesus selbst und kann die Wunden sehen und prüfen.“ So eine Steilvorlage lässt sich Jesus natürlich nicht entgehen. Kurze Zeit später steht er vor Thomas und spricht. „Sieh mich an, hier bin ich.“ Da werden Thomas die Beine weich. Er geht auf die Knie und spricht: „Mein Herr und mein Gott.“ Natürlich ist das zunächst eine biblische Geschichte, aber eben auch eine Menschliche! Sich einander zuwenden ist der erste Schritt zur Verarbeitung unseres Ärgers und zu einer Versöhnung. Für Thomas war es der Neuanfang mit Jesus. Warum sollte das nicht auch heute noch für uns gelten!

Um das Wort „rutschen“ im Freizeitbereich dieser Tage unterzubringen fällt mit das Spielen ein: Beim „Stuhlskat“ gilt es, wer am schnellsten von Stuhl zu Stuhl gerutscht ist, um wieder auf seinem Platz zu sitzen hat gewonnen. Die gezogenen Farben der Skatkarte spielen dabei eine entscheidende Rolle. Oder die Redeweise beim Start zu den Tischspielen: „Komm rutsch mal ein Stück, ich will auch noch mitspielen.“   Und beim Zuarbeiten für unsere 8 zu beheizenden Öfen in der Althütte galt es nicht abzurutschen beim Holzhacken, es gelang. Es gab keine Verletzungen dabei und auch nicht beim Ski Skifahren. Dafür sind wir sehr dankbar. 

Text: H. Günther / Fotos: Schreiner / Günther