Echt Erzgebirge

Als der Flyer für diese Rüstzeit im Netz veröffentlicht war, bekam ich gleich erst mal eine „Breitseite“ von einem Ruheständler. Die Bilder, welche ich gewählt hatte gefielen ihm nicht und er ließ mich wissen, ich hätte keine Ahnung von erzgebirgischer Tradition. Dessen ungeachtet machte ich mich an machbare Modelle für eine Pyramide, einen Lichterbogen und Bergmann & Engel – Leuchter.  Denn, wenn Kinder mit ihrem Papa etwas „Gescheites“ werkeln sollen, dann müssen sie eine Vorlage haben. Georg und Tim, die beiden Mitstreiter an diesem Wochenende zog ich zu Rate, auch sie trugen ihren Teil dazu bei. Lichtertüllen, Flügelkränze und Holzperlen für die selbst herzustellenden Krippenfiguren kaufte ich in großer Zahl beim Fachmann in Ehrenfriedersdorf. Am Samstagnachmittag verwandelte sich die Terrasse des Rüstzeitheimes Hormersdorf zur Holzwerkstatt. Eine Profisäge sorgte für das exakte zuschneiden der „Rohmaterialien“, alles weitere wurde dann von den Vater-Kind Pärchen geschliffen, gebohrt zusammengesetzt und schließlich verleimt. Nach 5 Stunden hatte jedes Team ein ansprechendes Exponat fertiggestellt und die Pyramiden drehten mitten im Frühsommer ihren Jungfernlauf.  

Modell Pyramide / Engel

Für den biblischen Teil der Rüstzeit war das Licht unser Thema. Es gab Andachten zum Bergmann und zum Engel. Beide Figuren stehen ja in der Tradition für die Sehnsucht nach dem Licht der Bergleute, wenn sie wohl im Winter wochenlang kein Sonnenlicht sahen. Die Engel, von denen sie hofften gesund und behütet aus den Schacht nach Hause zu kommen, spendete ihnen Kraft und  göttliches Licht, das bis in die Ewigkeit hineinleuchtet. Zum Bibelgespräch malten wir Textteile vom Lied „Jesus dein Licht“ und kamen dann beim Anschauen der Bilder gut ins Gespräch wie lebenswichtig Licht und Jesus für unser Leben ist. Am Sonntag feierten wir einen Stationen-Gottesdienst unter dem Thema „Alles dreht sich um Jesus“. Das ist nämliche der Grundgedanke der Weihnachtspyramide. An jeder Station gab es ein „Ich bin Wort“ von Jesus, dazu etwas Greif-, Sicht-, Mach-, oder Essbares und einen Impuls oder eine Aufgabe. Bei „Ich bin der Weg“ – lautetet die Frage „Welche Verkehrsschilder“ bieten dir Hilfen zum Glauben. „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ führte die Paare auf den Friedhof, dort sollten sie die Auferstehungshoffnungen auf den Grabsteininschriften suchen und bei „Ich bin die Tür“ bereden wer/was sie wohl hinter der Tür erwartet. An Ende stand wie in jeden Gottesdienst der Segen, den man mit einem Bibelvers und Handauflegung gemeinsam zugesprochen bekam.    

Was gehörte noch zu diesem Wochenende: Zum Start ein wissenswertes und Wissen forderndes Quiz, zur Stärkung gutes Essen, zur Erholung Spiele, Hockey, eine Holzolympiade und am Abend Lagerfeuer mit regen Gesprächen. Der Abschluss  war ein Besuch im Depot „Pohl- Ströher“ in Gelenau, wo nochmals viele Exponate aus der Region und mechanische Bergwerke besichtigt werden konnten.   

Text: H. Günther / Fotos: T. Dierks; H.-G. Pampel