Mit dem Herzen dabei

Seit einigen Jahren startet die Männerarbeit mit einer Besinnungsrüstzeit in die neue Rüstzeitsaison. Im Rüstzeithaus Jocketa bezogen 14 Männer Quartier um über das menschliche Herz nachzudenken und sich darüber auszutauschen. Dabei ging es mehr ums Herz als Zentrum unserer Persönlichkeit so wie es Bibeltexte sieht, als um die Pumpe in unserem Körper. Ein Quiz am ersten Abend verhalf dabei ein großes Spektrum zu entfalten, denn das Herz kommt in vielen Redewendungen, Märchen, Liedern und Wortverbindungen vor. Zum anderen wartet das Organ Herz mit etlichen Raffinessen und Rekorden auf. Es Schlägt zum Beispiel rund 100.000mal an jedem Tag  unseres Lebens um, so in einer Minute die gesamte Blutmenge (5-6 Liter) durch unseren Körper zu pumpen. Auch bei der Vorstellungsrunde gab das Herz den Takt an. Wir erzählen einander für was unser Herz schlägt, was das Herz bedrückt und von herzergreifenden Erlebnissen. Das Abendgebet mit einem brennenden Herz aus Teelichtern beschloss das Abendprogramm.

Das Bibelgespräch stand unter dem Thema „etwas auf dem Herzen haben“. Sechs Bibelversen war jeweils ein Stichwort zugeordnet – Schuld / Anliegen / Last / Sorgen / Mittelungsbedürfnis / Wunsch. In den Kleingruppen wurde nachgedacht was die Spannung und die Erkenntnis aus Text und Stichwort mit uns macht und bestenfalls entlastet. Danach gab es noch einen Gesamtaustausch – und schwubs, war der Vormittag vorbei. Nach dem Essen musste der Kopf erst mal frei werden für „neue Überlegungen“. Also ab an die frische Luft. Das Dorf runter an die Talsperre, zum Mösenturm – dort rauf wegen der Aussicht, weiter durch den Wald bis zum Lochbauernhof, über die Weiße Elster, entlang dieser und der Elstertalbrücke durch und von dort zurück zur Kirche, mit unserm Quartier. Der eilends gekochte Kaffee machte uns fit zum Kreieren einer kleinen Näscherei, natürlich ein Herz! Nach einem herzhaften Abendbrot hatten wir für den Abend noch ein ganz heißes Eisen: „Herzallerliebst(e) –Wie kommen wir mit (unseren) Frauen“ zurecht?“ Als „Eisbrecher“ hörten wir uns den Song „Männer und Frauen” von der Band SDP an. Es war ein erstaunlich unterhaltsamer Abend über das Verhältnis zu Töchtern, Ehefrauen, Arbeitskolleginnen und Frauen aus dem täglichen Umfeld. Über die Inhalte ist jedoch zu schweigen. Aber wir haben nicht nur voneinander etwas erfahren, sondern auch gelernt.

Bleibt noch von Sonntag zu berichten: Nach Andacht in der Kirche und dem Frühstück ging es mit Gymnastikstab und Terraband auf die Wiese. Jegliche Bewegungen bringen unser Herz auf Trapp und stärken es somit. Mit den beiden „Gerätschaften“ können leichte und mittelschwere Übungen ausgeführt werden. Sie stärken zwar das Herz zwar nur unmittelbar (weil es stärker gefordert ist) aber die direkten Auswirkungen auf Muskeln, Bänder und Gelenke sich ja auch wichtig. Der Gymnastikstab ist vor allem hilfreich für eine bessere Körperhaltung. Er kann bei Rumpf- und Kniebeugen die Armhaltung stabilisieren, Armbewegungen im Stand eine Führung geben und im Zusammenspiel mit einer zweiten Person für Zug- und Gegenhalte Übungen eingesetzt werden. Das Terraband ist selbst dehnbar und bietet darum für jegliche Dehnübungen einen zusätzlichen Kraftwiderstand. Alle Übungen sind natürlich auch in der Wohnung möglich. 3 x 20min wöchentlich solche Übungen tut unserem Bewegungsapparat samt unserem Herz sehr gut.

Mit einem internen Gottesdienst unserer Gruppe in der Kirche Jocketa, mit dem Thema „Dein ist mein ganzes Herz“ endete unsere gemeinsame Zeit. Eine Begebenheit, welche von König Salomo berichtet (1.Kö. 8,54-61) macht deutlich, was meine Gottesbeziehung „mit ganzen Herzen“ in meinem Leben bewirken kann; den Nächsten in den Blick zu bekommen, die Nähe Gottes bei mir Gelassen- und Geborgenheit auslöst und die Zuversicht das Gott mich sogar (oder gerade) in schwieriger Zeit hält.        

Text: H. Günther / Fotos: H.-D. Lenk