Abenteuer Leben

Vater & Sohn Outdoor Rüstzeit

Vier abenteuerliche Unternehmungen standen auf dem Plan unserer Rüstzeitwoche in Garmisch: Zwei Bergtouren mit Klettersteig und zum anderen zwei Kanutouren auf der Loisach und der Isar.

Für die Bergtouren galt es natürlich zeitig aufzustehen, denn die Tagestemperaturen sollten auch auf den Gipfeln weit über die 20° Grenze steigen. So galt es am Abend der Anreise noch alles Material für die Klettereinlagen zu verteilen, einzustellen und zu packen. Am ersten Tag wurde die Alpspitze erklommen. Über die Ferrata (=Eisenweg) ging es zügig auf den 2628m hohen Gipfel, der Weg bis ins Tal jedoch war nicht besonders kniefreundlich, da er mit einigen äußerst steilen Wegabschnitten bestückt war.

Am Tag zwei ging es über den Mittenwalder Höhenweg, einem Klassiker in den deutschen Alpen. Die erste Bergbahn brachte uns zum Ausgangspunkt auf gut 2000m. Reichlich vier Stunden benötigten wir über den Grat mit seinen 3 Gipfeln bis wir auf dem Brunnsteinanger ankamen. Hinter uns lagen jede Menge Eisenleitern, ausgesetzte und steil abfallende Geröllabschnitte, aber vor allem herrliche Aussichten ins Karwendel- und Wettersteingebirge. Um zu unseren Autos zu gelangen vergingen durch die von der Sonne heiß aufgeladene Latschenzone nochmals zwei Stunden und eine Stunde finaler Talhatsch.

Das Leben ist aber nicht nur im touristischen Bereich abenteuerlich, sondern vor allen im Alltagsgeschehen; den Beziehungen, Versuchungen, in Beruf und Schule. Diesen Aspekten gingen wir in den abendlichen Bibelgesprächen nach. Die Josefs Geschichten aus dem 1. Buch Mose bildeten die Grundlage. Da knirscht es zwischen den Geschwistern untereinander und ebenfalls zwischen Kindern und Vater. Es kommt zu regelrechten Hasstiraden.

Josef wird dabei im wahrsten Sinne des Wortes „verraten und verkauft“. Aber er beklagt sich nicht über seine „schwere Kindheit“, sondern er macht aus jeder Lage das Beste. Er bringt sich zum Nutzen anderer ein und schafft dadurch eine lebensförderliche Atmosphäre, die ihm letztlich eine abenteuerliche Karriere beschert. Die Bibel stellt ihm folgendes Zeugnis aus: „Der HERR war mit Josef, und was er tat, dazu gab der HERR Glück“ (1. Mo. 39,23). Diese Lebensauffassung begeisterte die Teilnehmer und sie hoffen etwas davon in ihrem Alltag umzusetzen. 

Nachdem in dem Bergen hauptsächlich die Beine und Füße belastet wurden, waren für den Rest der Woche die Arme beim Kanu fahren gefragt. Da wurde es auf der Isar richtig abenteuerlich! Obwohl die meisten Flüsse unter Niedrigwasser stöhnen, war es auf der Isar anders. Gut gefüllt hatte sie eine hohe Fließgeschwindigkeit. Dazu kam dass in den vergangenen Jahren Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt wurden, die erhebliche Veränderungen an Sohlschwellen aufwiesen.

So kam es zu Schwierigkeiten, ein Boot verklemmte sich und der Wasserdruck presste es gegen große Felsbrocken. Es gelang uns nur mit großem Kraftaufwand das Boot wieder frei zu bekommen. Glücklicherweise konnten die nachfolgenden Bootsbesatzungen rechtzeitig reagieren und wichen aus, indem sie anlandeten und ihre Boote um das Naturwehr herumtrugen. Ungeschoren blieb jedoch keines der sechs Boote, denn nach den meisten Stromschnellen mussten die Boote mittels Schwamm wieder trocken gewischt, oder gar an Land ausgekippt werden.        

Resümee dieser Woche: Abenteuer ist bei aller Planung und Vorausschau das Unberechenbare in unserem Leben. Abenteuer muss man auch nicht extra suchen, aber wenn sie uns ereilen sich ihnen stellen. Wir erlebten eine grandiose Natur, unsere Kraft und Ausdauer lange Unternehmungen zu bewerkstelligen, Gottes Bewahrung unbeschadet an Ziel zu kommen und eine aufeinander achthabende Gemeinschaft.  

Text: H.Günther / Fotos: J. Alsguth