Du bist am Zug

Was, eine Schachrüstzeit? Ja warum sollte es nicht auch mal eine Denk-Sport-Rüstzeit geben. Bis kurz vor dem Rüstzeitstart waren die Anmeldungen ganz okay, aber dann dezimierte uns Quarantäne die Teilnehmerzahl auf zehn Personen. Obwohl die Streuung vom Hobby- bis zur Vereinsspielerin reichte, waren die Spielverläufe spannend und der Ehrgeiz eine gute Partie zu spielen immer präsent. Der Themaslogan „Du bist am Zug“ wurde selten ausgesprochen, aber ständig mit dem Drücken der Schachuhr dem Spielpartner klargemacht. In diesem Zusammenhang bekommt der Begriff „Zeitdruck“ eine ganz spezielle Bedeutung. Wer in der vorgegebenen Zeit siegen will muss richtig schnell reagieren und setzen. Nach jeder Spiel- oder Trainingseinheit war deshalb die Luft nicht nur bei den Spielern raus, sondern auch aus dem Raum. Also durchlüften und für eine Zeit lang was anderes tun.

Bei bestem Frühlingswetter wurde kurzerhand mal Hockey gespielt. Aber auch ein individuelles Schachbrett zu bauen gehörte zum „abschalten“. Aus Mosaikfliesen in zwei Farben entstanden schicke Unikate. Für die Männer gehörte ein starker Kaffee zu Belebung des Geistes. Doch dann wurde es aber auch schon wieder Zeit für neue Züge, die in verschiedenen Turnierformaten zu tätigen waren.  

Thematisch kommt Schach in der Bibel nicht vor, aber für Redewendungen mit „Zug“ finden sich genügend Querverbindungen: „Keinen falschen Zug zu machen“ rät uns 1.Pt. 3,9. „Einen Zug nehmen“ bietet uns Jesus an, wenn er sagt: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erfrischen“. Ein längeres Bibelgespräch hatten wir mit dem Titel „Ein Zug ins Ungewisse“. Die Grundlage ist ein Bericht über die Gefangennahme von Jesus (Mt. 26,46-55) Da geht es um Gewalt und Selbstverteidigung und wie sich Jesus und seine Freunde dabei verhalten. Petrus ist der Ansicht, „hier ist es meine Pflicht mit Waffengewalt zu verteidigen. Jesus hingegen sagt: „Stecke dein Schwert weg. Wer das Schwert nimmt, wird ihm zum Opfer fallen.“   Was gilt nun? Wir haben uns für Jesus entschieden. Aber macht euch selber ein Bild, indem ihr den Text einmal selbst lest und bedenkt!    

Zum Abschluss unseres Schachwochenendes waren wir im Planetarium Drehbach. Was das mit Schach zu tun hat? Naja, nicht all zu viel. Aber immerhin gibt es ein Computer Schachprogramm namens „Orion“. Die Figur des Springers spielt darin eine zentrale Rolle. Im Sternbild Orion gibt es den Pferdkopfnebel, der nach dieser Schachfigur benannt ist. In der Präsentation kam das zwar nicht vor, dennoch hat uns der Besuch sehr beeindruckt und viel Freude gemacht.

Text: H. Günther, Fotos: T. Richter