Etwas auf dem Kasten haben

muss man, wenn etwas Besonderes entstehen soll. In unserem Fall ist es eine Gemeinschaftsarbeit von Vater und Tochter; eine selbstgetischlerte Truhe mit geschmiedeten Beschlägen. Um das richtig gut hinzubekommen hatten wir natürlich fachfrauliche und fachmännische Unterstützung. Tischlermeisterin Frau Sturm unterstützte die jungen Damen und Torsten der Schmied, die Männer. Für alle Teilnehmer/innen war das natürlich Neuland. Also wurden die ersten 30 Minuten zum Ausprobieren benötigt. Danach galt es aber keine Zeit zu verlieren, denn so ein Projekt gelingt nicht im Nebenbei. Samstag 13.00 Uhr war Halbzeit. Mittag gab es gleich in der Schmiede, eine große Pfanne Nudeln. Das war nötig um die Kräfte wieder zu stärken. 17.00 galt es die Werkstätten zu säubern. Die Truhe und die Beschläge waren geschafft, aber für den Zusammenbau reichte die Zeit nicht mehr. Das muss in „Heimarbeit“ nun getan werden.

In der Bibel kommen einige bedeutende Kisten und Kästen vor. Gleich am Anfang lesen wir von der Arche die Noah im Auftrag Gottes baute, um die Nichtschwimmer und Nichtflieger vor der Sintflut zu retten. In unserem Gottesdienst den wir mit der Gemeinde zusammen feierten, dachten wir mit dieser Geschichte über unseren Auftrag nach, die Erde zu bebauen und zu bewahren.  In einem Bibelgespräch spielten die „Kisten“ des Alten und Neuen Testamentes die Hauptrolle. Für das Volk der Juden ist dies die Bundeslade. In ihr waren die Tafeln mit den 10 Geboten verwahrt. Für das Volk der Christen ist es die Krippe. In diesen „Kisten“ begegnet uns Gott – im Alten Testament durch das Gesetz und Neuen Testament in Jesus Christus. War die Bundeslade geschlossen und hochheilig, hat die Krippe die Form einer Kiste, aber auf alle Fälle keinen Deckel, denn seit Jesus haben wir freien Zugang zu Gott. Da unsere Truhen noch nicht mit den Beschlägen versehen waren, nutzten wir diese als Anschau- ungsmaterial in unserer abendlichen Runde.

Am Sonntagnachmittag besuchten wir noch das Bergwerk Schönborn – gleich um die Ecke unseres Quartiers. Die Kisten die dort dem Erztransport dienten und mit Rädern versehen sind, nennen sich Hunte. Erstaunlich ist, was die Menschen der damaligen Zeit „auf dem Kasten hatten“ und mit einfachsten Mitteln technische Höchstleistungen vollbrachten um kilometerlange Erzadern abzubauen.   

Text: H. Günther, Fotos: T. Dierks