Fahrweg-Prüfung

Männer im Maschinenhaus Löbau vom 21.-24.10.2021

„Prüft alles…!“ Diese knappe Aufforderung könnte nicht aktueller sein. Beim Bahnbetrieb scheint das ja vergleichsweise fast „einfach“. Die Fahrdienstvorschrift (ab Seite 177) nennt für die sicherheitsrelevante „Fahrwegprüfung“ eindeutige Kriterien, wie eine Zugfahrt sicher durchzuführen ist – u. a.:
Ist der Durchrutschweg frei und der Flankenschutz gewährleistet? Liegen keine Hindernisse im Gleis? Gibt es eine Lademaßüberschreitung zu beachten? Stehen die Weichen für die Fahrstraße des Zuges richtig?
Vor allem Stellwerker und Fahrdienstleiter müssen dafür „ein Auge haben“. Im Zuge der Technisierung leisten das zunehmend Kameras und Sensoren im Gleis, aber am Ende sitzt „irgendwo“ in einer Betriebszentrale ein Mensch, der alles überprüft und dafür verantwortlich ist.

Die Parallelen zum Lebensalltag stechen förmlich ins Auge, der Satz am Artikelanfang klingt logisch. Die Vielfalt von Lebensbereichen erfordert Überlegung, was es heißt, „das Gute zu behalten“ und „das Böse zu meiden“. Dahinter steckt die Grundsatzfrage nach der Wahrheit – in Sachfragen, in Beziehungen und in meinem Leben. Der anspruchsvolle Satz Jesu: “Ich bin der (Fahr-)Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater (im Himmel) ohne mich“, setzt für dieses Feld einen sehr markanten, vielleicht sogar provozierenden Akzent. Die abendliche Männerrunde über „alltägliche Wahrheiten“ (oder was dafür gehalten wird) griff die Frage nach den Kriterien zur Wahrheitsprüfung mit Leidenschaft auf. Bisweilen kam auch eine Portion Ratlosigkeit angesichts aktueller gesellschaftlicher Debatten auf. Die Wahrheit ist eben immer auch persönlich. Das ist eine sehr alte, aber hochaktuelle Einsicht: Durchforsche mich, o Gott, und sieh mir ins Herz, prüfe meine Gedanken und Gefühle! Sieh, ob ich in Gefahr bin, dir untreu zu werden, und wenn ja: Hol mich zurück auf den Weg, den du uns für immer gewiesen hast! (Psalm 139, 23+24)

Und wie wäre es, wenn der Mensch Gott prüfen könnte? Was den Verdacht einer Gotteslästerung zu nähren scheint, berichtet an zwei Stellen die „Fahrdienstvorschrift Gottes“: Einmal bei einem eigenwilligen jungen Mann, der für eine weitreichende Entscheidung Gewissheit sucht und dafür Gott in einem Versuch zweimal die Bedingungen diktiert. Mit Erfolg! Noch schärfer allerdings ist die Aufforderung des Maleachi, Botschafter im Auftrag des Gottes Israels.

Er richtet eine geradezu revolutionäre Aufforderung zur Prüfung des Gotteswortes ans Volk, die in einer Welt, die das Geld regiert, sowohl die Großherzigkeit als auch die Vermögensbildung in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt. Ganz im Sinne der Karikatur eines geschätzten Cartoonisten gilt demzufolge für den oft so geschmähten christlichen Glauben …

Text: Thomas Lieberwirth
Fotos: Daniel Huth, Thomas Lieberwirth

15 Männer und 7 Jungen haben zugepackt und „geliefert“.

Ein Ersatz-Drehgestell GP200 erhält einen Witterungsschutz.
Die Restaurierung des historischen Packwagens Pwg Pr 14 geht voran.
Ein „Lager-Gleis“ Ersatz-Fahrwerkteile entstand am Freitagvormittag auf einem vorherstark verkrauteten Bereich neben der „Cunewalder Schiene“.
Die Exkursion mit Regelzügen (und Schienenersatzverkehr). Sonderfahrt – mit Foto-Halt auf dem Viadukt bei Großschweidnitz – führte zur Waldeisenbahn Muskau.
Ganz stark, was der entsprechende Verein im Laufe der letzten 30 Jahre gerettet und wieder in einem sehenswerten Zustand „eingegleist“ hat.
Neben der Führung durchs Museum war die Fahrt zum „Schweren Berg“ mit Fotohalt für die Zugbegegnung der Görlitzer Bahn ein Höhepunkt.

Impressionen