Kälteschutz

Es ist Sonntagmorgen 9.00 Uhr. Mit einem Pickup und einem Kleinbus geht es nach Garmisch-Partenkirchen. Die „Mustertischkarte“ auf dem Armaturenbrett zeigt was wir vorhaben: Skifahren.

Die kleine Figur steckt in einem Wollpullover, denn unser geistliches Thema lautet „Kälteschutz“. Vor den Lufttemperaturen und unserem langjährigen Quartier brauchen wir uns in dieser Frage nicht zu fürchten. Vielmehr wollen wir in den kommenden Tagen uns über die Kälte in den zwischenmenschlichen Beziehungen auseinandersetzen und austauschen.

Bei „Wärmepflaster“   (2.Mo. 18,13-27) ging es um Rat und Tat wo wir in der Verantwortung stehen, beim „Wechselbad“   (Mt. 1,18-25) um die Gottesbeziehung, wenn wir ihn schwer verstehen und bei „Frustschutzmittel“   um Geduld wenn es nicht so läuft wie gedacht (Mt. 13,24-30). Beim Thema „Klimawandel“   hatten wir spannende Einsichten und Gespräche über einen Text des Propheten Jesaja (55,6-12). Da schaltet sich Gott mit direkter Rede, mit seiner schöpferischen und väterlichen Übersicht in dieses aktuelle Thema unserer Zeit, ein. Seine „Sicht der der Dinge“ macht den Unterschied: Wo wir am Ende sind, hat er noch ein „Ass im Ärmel“, das uns ermutigen kann (V8-9). Diesen seinen Worten Glauben zu schenken ist „höher als unsere Vernunft“, aber eben sehr vernünftig, weil wir darin zur Freude und Zufriedenheit finden (V12).

Suchten wir im Thema Schutz und Handlungsoptionen, dass auf verschiedenen Beziehungsebenen kein eisiger Wind weht, war uns fürs Skifahren die Kälte sehr willkommen. Zu unserer Freude hatte es kurz vor unserer Anreise 40 cm Neuschnee gegeben und die Natur in eine herrliche Winterlandschaft verzaubert. Dadurch hatte sich die Pistenqualität um vieles verbessert und sogar Langlauf auf frisch gespurten Loipen möglich gemacht.

Mit großer Freude nutzten wir das viereinhalb Tage lang. Am Montag und Freitag ging es direkt vor unserem Haus zur Sache. Es liegt nämlich zu Füßen der Pisten von Hausberg- und Kreuzeckbahn, wo sich auch die bekannte FIS – Abfahrtsstrecke „Kandahar“ befindet. Dienstag und Donnerstag wedelten wir auf den immer gut präparierten Pisten rund um die Ehrwaldalm. Der Mittwoch gestaltete sich vielfältig: Einige fuhren Ski auf dem Zugspitzplatt, andere waren mit den schmalen Latten zum Langlauf in der Loipe und zwei zogen es vor einen Wandertag einzulegen. Was jeder auch in Angriff genommen hatte – bei diesen sportlichen Betätigungen wurde keinem kalt dabei.

Text: H. Günther  Fotos: J. Schmidt