Tolle Tage an Bord und auf den Inseln

Impressionen der Segel-Rüstzeit 2025 für Männer, Ehepaare, Handwerker und andere Erwachsene

Am Freitag den 04.07. machten sich 23 Frauen und Männer und 2 Busfahrer früh auf nach Harlingen (Niederlande) um eine Woche mit der “SS Josina Elisabeth” über das niederländische Wattenmeer und das Ijsselmeer zu segeln. Durch eine kurzfristige Entscheidung zwei weiterer Mitfahrer lief nach einer schönen ersten Nacht der Zweimaster mit 25 Landratten und zwei erfahrenen Seebären aus dem Hafen aus. Nach einer kurzen ungewollten Hafenrundfahrt ging es über das Wattenmeer in Richtung Schleuse zum Ijsselmeer. Nachdem wir besagte Schleuse nach kurzer Wartezeit durchfahren hatten ging es bei starkem Wind und für den ersten Tag sehr herausfordernder Schräglage – mit einigen ungewollten Duschen – nach Enkhuizen. Schon hier war die Gruppe zusammengewachsen und wir erkundeten in kleinen Gruppen die Stadt. Am Sonntag feierten wir im Hafen von Enkhuizen gemeinsam Gottesdienst und genossen ein Sonntagsessen. Recht spät aber motiviert starteten wir in Richtung Westfriesische Inseln. Jedoch spielte das Wetter uns nicht in die Karten. Bei nur sehr wenig Wind machten wir so wenig Fahrt, dass wir es in vertretbarer Zeit nicht mehr durch die Schleuse geschafft hätten, die wir zum erreichen der Inseln hätten durchqueren müssen. Darum hielten wir in einem Industriehafen am Damm, der Nordsee und Ijsselmeer trennt. Am nächsten Tag sah die Welt schon ganz anders aus. Mit gutem Wind segelten wir nach Texel, wo wir einige Zeit zum Erkunden hatten. Neben den Texel-Schafen verbrachten wir die Nacht und fuhren am nächsten Tag in aller Frische weiter. Bei herrlichem Wind und tollem Wetter waren wir so motiviert und schnell, dass wir die eigentliche Zielinsel hinter uns ließen und direkt das weit entfernte Ameland ansteuerten. Knapp 50 Seemeilen und vielen Robbensichtungen später erreichten wir spät am Abend die Insel. Weil wir abends die Insel nicht mehr erkunden konnten, war dafür am nächsten Morgen Zeit. Da wir deshalb erst sehr spät die Segel setzen konnten, war eine sehr kurze Tour geplant. Durch nicht optimalen Wind kamen wir nicht gut vorwärts. Dazu kam eine sehr niedrige Sandbank, die unser Schiff zum Aufsetzen brachte. Zum Glück konnten wir aufgrund des steigendes Wassers wegen der Flut und gestärkt durch Abendbrot etwa eine Stunde später weiterfahren. Unsere Warterei wurde mit einem fantastischen Sonnenuntergang auf dem Meer belohnt. Bei Dunkelheit wurden wir von den (frisch von Skipper und Maat ausgebildeten) Kapitänen unserer Gruppe  in den Hafen von Terschelling gesteuert. Da auch hier wenig Zeit zum Inselgang blieb, wurde dies am nächsten Tag nachgeholt.

Am selben Tag, nach einer – diesmal wirklich kurzen – Strecke nach Vieland konnte auch diese Insel erkundet und die Zeit zum Baden genutzt werden. Später folgte noch ein wunderbarer Rückblick und gemeinsamer Segen von der Rüstzeit. Da wir laut eigener Aussage die beste Gruppe des Skippers waren lud dieser uns am Abend zu einem Lagerfeuer am Strand ein, was einen wunderschönen Abschluss darstellte. Am letzten Tag ging es bei fast Flaute zurück nach Harlingen. Zur Freude einiger Enthusiasten wurden aufgrund des wenig vorhandenen Windes noch einmal alle Segel gesetzt um die beste Geschwindigkeit aus dem Boot herauszuholen, was einen tollen Anblick bot. Nachdem wir sicher wieder zurück im Heimathafen lagen, bedankten wir uns herzlich bei unserem Maat, der uns wunderbar freundlich und wertschätzend angeleitet hat und bei unserem Skipper, der uns fachmännisch durch die sehr herausfordernde See steuerte. Nach dem gemeinsamen “Klar Schiff” machen deckten wir uns für die Fahrt im örtlichen Supermarkt ein und fuhren 17 Uhr auf in die Heimat. Durch die schnelle ausdauernde Fahrweise der beiden Busfahrer und mit wenigen Minuten oder Stunden Schlaf erreichten wir schließlich rund eine Stunde früher als erwartet Döbeln, wo sich unsere Wege trennten.

Es war eine wunderbare Erfahrung, bei der wir viele Impulse durch tägliche Bibelarbeiten, Segelerfahrung und die Fähigkeit, bei jeder Schräglage Schnitten zu schmieren, mitnahmen.

Text: Felix Frappier Fotos: Hans-Dieter Lenk