Von Schneekönigin und dem König der Welt

Märchen und die Bibel sprechen in hilfreichen Bildern über tiefe Wahrheiten. Beim Märchen von der Schneekönigin erleben wir den Kampf um das Gute. Mit eisigem Charme verzaubert sie jedoch den Blick und das Herz des kleinen Kai, das dieser nur noch mit Gefühlskälte reagieren kann. Gerda, die Freundin von Kai versteht die Welt nicht mehr, wieso Kai von einem Tag zum anderen so garstig geworden ist. Sie will ihn wieder gewinnen. Lange Zeit gelingt ihr das nicht. Erst die Tränen ihrer Ohnmacht und Liebe die sie weint erwärmen das Herz von Kai, sodass der Eispanzer zerspringt und taut. Das Märchen endet, als Gerda und Kai unter Glockengeläut nach Hause gehen  und den Albtraum mit der Schneekönigin darüber vergessen.  

In der Bibel geht das nicht weniger dramatisch zu. Der Unterschied dazu ist jedoch, dass Jesus, der König der Welt sich  selbst „ins Zeug“ legt, damit es gut mit uns, den von Selbstsucht verzauberten Menschen, ausgeht. Darum waren die Titel der Andachten und Gespräche „König der Ehre“ (Ps.24), und das wir als Gotteskinder auch „Königskinder“ sind. Um diesem fürsorglichen König im Blick zu behalten, standen als Tischkarten kleine selbstgebastelte Könige auf unseren Plätzen.

Zu kämpfen hatten wir vor und während der Rüstzeit auch, bis es zu einem guten und glücklichen Ende kam. Erst „auf den letzten Drücker“ konnten wir sicher sein, wirklich auf diese Rüstzeit fahren zu können, denn nur einen Tag zuvor wurde erst das Beherbergungsverbot aufgehoben. Am Samstag war es dann soweit: Ausgerüstet mit Ski standen wir auf der Piste. Aber wie machten das nur die anderen, die fröhlich den Hang hinunter sausten? Es bedurfte viel Geduld, Mut sich den rutschenden Brettern anzuvertrauen, gut beobachten und anschließend es nachzumachen, damit wir allesamt den Berg hinunter kamen. Einigen hatten recht schnell den Bogen raus, bei anderen dauerte es bis in die Nachmittagsstunden. Auf alle Fälle brachten bei „Kaiserwetter“ die Großen wie die Kleinen viel Energie auf und freuten sich am Ende des Tages wie die „Schnee-Könige“ über ihr Können.     

Dazu passte am Sonntag die Abschlussrunde: „Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben. Er wird (s)ein Königreich aufrichten, und des Friedens wird kein Ende sein.“ (Jes. 9,5)  Kind und Sohn erinnerten uns nochmal an Weihnachten. Da sangen die Engel auch von Gottes Königreich, mit den Worten „Frieden auf Erden“. Da geht es nicht nur darum das kein Krieg ist, sondern da geht es um den Frieden in deinem Herzen, sprich zu-frieden! Mit diesem schönen Gefühl und einen „Reichsapfel“ als Geschenk (Apfel zum Essen und das darauf gesteckte Kreuz als Anhänger) stiegen alle ins Auto und machten sich auf den Nach-Hause-Weg. 

Text: H. Günther / Fotos: R. Schwarz, M. Tuscherer, P. Günther