eingebunden

Besser konnte das Wetter nicht zu unserem Vorhaben „Klettern“ passen – sonnig und warm und damit vor allem trocken! Vielleicht kamen deshalb alle Teilnehmer pünktlich und gut gelaunt in Johanngeorgenstadt an. Jedes Vater & Kind Paar hatte schnell seine Bleibe in den Wohneinheiten der 3 Blockhäuser gefunden.

Nach dem Pizzaessen starteten wir mit einem kleinen Geländespiel in unser Thema. Dabei mussten Buchstaben gefunden werden, die das Thema unserer Abendandacht ergaben: DA BLEIBE ICH DRAN. Obwohl wir in verschiedenste Beziehungen eingebunden sind, stehen diese ab und an in Frage. „Wie sieht es mit euch aus, wollt ihr auch weggehen?“   fragt Jesus einmal seine Freunde. Jede Menge Leute hatten nämlich nach dem grandiosen Brotwunder Jesus dennoch den Rücken zugewandt und waren unzufrieden ihrer Wege gegangen. Petrus ergriff das Wort und sagte: „Wohin sollten wir denn gehen, wo du doch ganz allein Worte des ewigen Leben hast.“   Er wollte also „dranbleiben“ an der Bindung zu Jesus, weil er wusste, was er davon hatte.     

Beim Klettern hat das eingebunden sein, einen Sicherheitsaspekt. Wer eingebunden im Seil ist wird im Falle eines Sturzes vom Seilpartner gehalten. Besonders sicher für Kletteranfänger ist das Toprope Klettern. Dabei ist der Kletterer vom Start bis zum Kletterziel durchgehend gesichert, weil das Seil durch die oberste Sicherungsöse, den sogenannten Abseilring verläuft. Die Verbindung zwischen Klettergurt und Kletterseil wird mit den Doppelachtknoten hergestellt, das nennt man in der Klettersprache einbinden. Alles das gingen wir am Freitagabend in der Theorie durch.

Teil zwei – die Praxis folgte dann Samstag und Sonntag. Nach knapp 30min Anmarsch standen wir vor den eindrucksvollen Teufelssteinen. Wandhöhe zwischen 10 und 25 Metern. Den Samstag verbrachten wir an Kletterrouten im 3-4 Schwierigkeitsgrad. Es gehörte schon eine große Portion Mut, Kraft und Willen dazu an den Fels zu gehen, in die Höhe zu steigen und sich bedingungslos dem Sicherungspartner anzuvertrauen. Aber nach und nach gesellte sich zum Respekt auch die Freude dazu, vor allem wenn man eine Route erfolgreich bewältigt hatte. Meist sicherten die Väter ihre Kinder, wenn aber die Väter auch mal klettern wollten, dann mussten die Väter sich gegenseitig sichern, denn die Sicherheit ist neben der Technik auch eine Gewichtsfrage. Am Sonntag ging es an die größere und höhere Wand. Dabei stiegen auch sie Schwierigkeiten auf den fünften Grad. Aber eine kleine Zweierroute gab es auch, dort konnte jeder einmal den eigenen Vorstieg wagen, d.h. die Sicherungen selbst zu legen und sich dann selber Abseilen, statt sich vom Seilpartner herunter zu lassen.

Das „Eingebunden“ sein war am ganzen Wochenende präsent bei den Andachten und dem Abschlussgottesdienst. Das Miteinander in die Gemeinde wurde anhand eines Anspieles (siehe Bild) verdeutlicht. Alle Körperteile sind aufeinander abgestimmt, damit wir uns gut bewegen und die Welt wahrnehmen können. (1. Kor. 12, 12-26) Das hat zu Folge, jeder wird benötigt, sonst kommt es zu Defiziten.

Gebraucht wurde jeder Teilnehmer außerdem beim Tischdienst und Essenvorbereitung oder in den Mannschaften bei Hockey, Fußball und Ultimate Frisbee. Dabei wurde deutlich, eingebunden heißt nicht angehangen zu sein, sondern es ist eine wichtige Verbindung, damit unser Leben vielgestaltig ergänzt wird und wir dadurch großen Zugewinn und Sicherheit haben.  

Text. H. Günther    Fotos: W. Müller / S. Hochauf