Atem schöpfen

Bevor einem die Luft ausgeht, ist es besser mal inne zu halten und tief Atem zu holen. Das ist das Anliegen unseres Besinnungswochenendes, welches zum dritten Mal stattfand. Der kleine Ort Sausedlitz am Seelhausener See mit seinem wunderschönen Rüstzeitheim bietet beste Voraussetzungen zum Durchatmen. Als Tagesraum nutzten wir das lichte Foyer mit seinen Sitzgruppen und der großen gläsernen Eingangsfront. Der Freitagabend war zuerst dem Ausatmen vorbehalten. Was der Alltag den Teilnehmern abverlangt, wurde erst mal ausgesprochenen und zur Seite gelegt. Die Gemeinschaft im Singen bewirkt dabei auch immer „Blickwechsel-Funktion“, die Dankbarkeit löst die Anspannung auf und ab. Danach ist die Aufnahmefähigkeit für neue Impulse meist größer. Ein Quiz  rund ums Atmen, der Fakt, dass der Odem Gottes unser Leben ausmacht und atemberaubend schöne Bilder, unterlegt mit Musik, beschließen den Abend. Was nicht heißt, das vor Mitternacht die Gespräche untereinander geendet hätten.

Am Samstagmorgen stand die wöchentliche Luftholzeit die Gott uns mit dem Sabbat und später mit dem Auferstehungstag Jesu schenkt im Mittelpunkt. Wie es Gott selbst hat an diesem Tag hält, erfahren wir in 1.Mo. 2,1-3. Er ruht nicht prinzipiell, sondern von seinen Werken, also von der „Maloche“ und zum anderen geht es um dankbare Rückschau (es war sehr gut) und wenn er den Tag segnet und heiligt, dann ist das Beziehungsfreiraum mit seinen Geschöpfen. Wenn wir darauf eingehen ist es „Atmen mit dem Schöpfer“. Den Nachmittag ging es „an die frische Luft“ – eine Wanderung zur Windmühle Reibnitz. Bei der Führung erfuhren wir allerhand von deren Standortversetzung und dem Neuaufbau.

Den Abend gestalteten wir gewagt kreativ. Jeder zog einen Bibelvers zum Thema und den sollte er farblich umsetzen. Farbe, Pinsel und große weiße Pappen lagen bereit. Bei der anschließenden Vernissage kamen jede Menge Glaubenserfahrungen und Aussagen zur Sprache. Es war sozusagen ein „bunter Austausch.

Bleibt noch der Sonntag. Nach der üblichen Andacht in der Kirche nebenan und dem ausgiebigen Frühstück ging es zu „Atemübungen & geistlichen Pendant“ am Seeufer entlang. Die Stationen waren „Nasenatmung“, „Vollatmung“, „Ausatmen“, „Schnappatmung“. Zu jeder Atemübung kamen biblische bzw. zeugnishafte Erlebnisse. Zum Abschluss feierten wir gemeinsam Gottesdienst mit Anspiel und einer Bildverkündigung zum Lied „Lobt Gott ihr Christen alle gleich“ (EG 27).  Der Inhalt handelt vom „wiedergewonnenen Paradies“ durch das Kommen von Jesus Christus. Diese Tatsache lässt uns für „Zeit und Ewigkeit“ aufatmen.

Text: H.Günther / Fotos: H.-D. Lenk