Skiparadies

Noch ist dieses Wort in der Werbung von Wintersportorten vorhanden, aber selbst dieses Paradies scheint den Menschen in den kommenden Jahren verloren zu gehen. Nach der Erfahrung mit grünen Pisten im vergangenen Jahr hofften wir in diesem wieder auf den Ski stehen zu können. Obwohl es viel Regen in den Vortagen gegeben hatte fanden wir auf unserem Übungshang in Bozi Dar überraschend gute Schneeverhältnisse. Nach den ersten und damit schwersten Anfängen mit Bergfahrt auf dem Zauberteppich und dem mühsamen Gleichgewichthalten bei der Bergabfahrt, wagten wir uns noch vor der Mittagspause an die Schleppliftauffahrt. Danach noch in Schneepflugmanier hangabwärts, aber dann war wirklich die Zeit für eine Stärkung mit unserem Proviant dringend angesagt. Weil dazu uns noch die Sonne wärmte, waren es geradezu paradiesische Momente. Am Nachmittag steigerten wir von Abfahrt zu Abfahrt das fahrerische Können und damit die Freude am Skifahren.

Erschöpft aber zufrieden ging es in unser Quartier im Kirchgemeindezentrum Oberwiesenthal zurück. Die Männer genossen einen Kaffee, während die Kinder schon wieder putzmunter beim Spielen waren.

Neben dem anstrengenden Ski-Lernprogramm gibt es auch den geistlichen Rahmen. In dem spielte der Paradiesbaum die zentrale Rolle. Als Tischkarten wurden sie schon im Kleinformat gebastelt und zierten das ganze Wochenende die Tische. Die sechs Verse des Liedes „Lobt Gott ihr Christen alle gleich“ (EG 27) boten uns den „roten Faden“ für die Samstagabendandacht. Es ist ein Kinderlied aus dem Mittelalter. Vom Text her ist es natürlich eine „alte Sprache“, aber die einfache Melodie ist stimmig. Mit einer Bildpräsentation und leichtverständlichen Impulsen haben wir uns auf diese Art und Weise dem Paradies genähert. Die Tradition des Weihnachtsbaumes wurde in den Andachten aufgenommen. Steht doch der immergrüne Baum, geschmückt mit roten Kugeln (früher Äpfel) für das wiedergewonnene Paradies. Denn durch Jesus gelangen wir ja zu dem, was beim Sündenfall verloren ging: Ewiges Leben in der Gemeinschaft mit Gott. Der Baum ist die Erinnerung an die Vergangenheit (der Apfel für den verhängnisvollen Biss, in die verbotene Frucht)  und Zukunft (Baum des Lebens).

Am Sonntag ging es zum Skifahren auf die „Himmelsleiter“ – einer Piste am Fichtelberg. Sie ist um einiges anspruchsvoller als unsere Piste vom Vortag. Darum war es den Kindern, als müssten nochmals ganz von vorn beginnen. Doch sie nahmen allen Mut zusammen und wagten die Abfahrt. Stück für Stück zogen sie ihre Bögen, machten dazwischen kleine Pausen, fielen auch mal hin, standen auf und kamen unten stolz an! Nach der dritten Fahrt, mit dem Abfallen der Spannung, sahen sie auch wie über Nacht Reif und leichter Schnee die Bäume wie einen Zauberwald aussehen ließen – ein wahres Schneeparadies.

Die Rüstzeit endete mit Andacht und überreichen eines Schokoapfels (=Paradiesapfel) – dem Gegenteil „vom Biss in den sauren Apfel“ beim Lernstart. 

Text: H. Günther, Fotos: N. Sartini / M .Dreher

(Diese Vater&Kind Rüstzeit fand 2 x statt: 5.-7.1.2024 und 12.-14.1.2024)