Feuer & Flamme
Feuer ist in unserem Quartier existenziell, denn will man es in der Althütte am Fuße des Großen Arbers warm haben, dann müssen viele Öfen mit Holz geheizt werden. Darum ist morgens die erste Aufgabe in vier Öfen Feuer zu machen: In der Küche, im Tagesraum, im Waschraum und im Badeofen. Danach muss regelmäßig nachgelegt werden. Wenn wir von der Piste kommen beginnt das Spiel von vorn. Zusätzlich werden dann die Schlafzimmer für die Nacht auf eine angenehme Temperatur gebracht. Ohne Kettensäge geht da gar nichts, denn das gelagerte Holz muss erst noch auf „Ofenlänge“ gebracht werden.
So ist es nicht verwunderlich Feuer & Flamme auch zum Thema zu machen. Unsere drei Bibelgespräche hatten die Titel: „Da lassen wir nichts anbrennen“ – das Feuer des Wortes Gottes was es umzusetzen gilt, damit unser Leben gelingt; „Feuer-Eifer“ – eine Ostergeschichte mit Jesus und Petrus, der „etwas gutzumachen hat“ (Joh. 21) und schließlich „Brennende Fragen“. In der Geschichte vom „zwölfjährigen Jesus“ ist die Spannung zwischen Eltern und Kind ein Thema. Davon blieben auch Maria, Josef und Jesus nicht verschont. Wie die unterschiedlichen Ansichten dennoch zielführend ausgelebt werden können, ist nachzulesen im Lukasevangelium 2,41-52. Das Zusammenraufen in und trotz Pubertät bescherte Jesus einen „Reifeschub“ (V52). Auch in diesem Zusammenhang lohnt sich das Jesuswort zu beherzigen: „Folge mir nach“.
Ein letztes Mal bemühe ich das Wort „Feuer“. Beim Skifahren „feuerten“ wir meist die Piste mit Bravour ins Tal. Aber ab und an bekamen einige nicht ganz die Kurve raus und so „feuerte“ es sie in den eiskalten Schnee. Jedoch alles halb so schlimm, denn niemand verletzte sich dabei. Also aufrappeln, abputzen und weiter ging das Skivergnügen. Am späten Nachmittag waren fast alle von uns kräftemäßig „ausgebrannt“. So war es Zeit zur Rückkehr ins Quartier. Nach heizen und Holznachschub holen, einem leckeren Essen und unserem Bibelgespräch klang der Tag mit einer gemeinsamen Spielrunde im wohlig warmen Gruppenraum aus. Irgendwann verlosch das Feuer in den Öfen, danach die Gespräche und schließlich wurde das Licht ausgeknipst, um den nächsten Tag nach erholsamer Nacht wieder mit „Feuereifer“ in Angriff zu nehmen.
Text: H. Günther