„Winterschlaf“

Ski-Rüstzeit in Garmisch vom 6.-11.3. 2022

Dass der Winterschlaf in Bayern noch andauert, konnte man auf den „dünnbesiedelten Pisten“ im Zugspitzgebiet fast denken! Im Verhältnis zu anderen Jahren, betrug die Anzahl der Skifahrer in den Skigebieten Garmisch und Ehrwald diesmal etwa nur ein Viertel. Uns zehn Männern machte das große Freude. Noch nie hatten wir bei hervorragenden Wetter so viel Platz auf den Pisten, die dann natürlich auch weniger zerfahren waren. So waren wir statt schläfrig putzmunter und carvten genüsslich eine Woche lang die Pisten bergab.

An den Abenden galt es den Erholungsschlaf noch eine Zeit lang zu bändigen, hatten wir doch mit unserem Thema unseren Lebensrhythmus ins Blickfeld genommen. Die “Tagesthemen” (Nachrichten Gottes in der Bibel) lauteten „Sonntagsschlaf“, „Schlafkammer“ (wo oft das Abendgebet gesprochen wird), „Schlafstörung“ (ob unserer Sorgen) und „Schlafentzug“. Bei dem letzten Thema war die Verheißung unserer Auferstehung der Kern des Gesprächs. „Wir werden nicht entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden“ schreibt Paulus im 1. Korintherbrief 15. Das ist mal eine Ansage in einer gebeutelten Welt, der wir zunehmend hilflos gegenüber stehen. Statt sich resigniert ins private zurück zu ziehen, eröffnet Paulus uns Menschen neue göttlich Horizonte, welche unserem Leben Freude, Zuversicht und Mut für die Gegenwart schenkt.

Ein Sprichwort lautet: „In der Ruhe liegt die Kraft“. Von dieser Lebensweisheit wollen wir aus dieser Woche etwas mit in den Alltag nehmen. Denn wer hält schon immer den „Aktivismus“ durch. Es bedarf Zeiten des Innehaltens, Nachdenkens und Verarbeitens, damit wir im Leben nicht nur funktionieren, sondern gezielt und bewusst agieren. So ist uns auch die eisige Winterruhe der Natur zum Gleichnis geworden, indem Bewusstsein, wie sie im Frühjahr nach der „Pause“ sich mächtig ins Zeug legt, treibt und blüht und am Ende wieder viel Frucht bringen wird. Den Menschen zur Freude. Sollte das uns vernunftbegabten Wesen nicht aus gelingen?  

Text: H. Günther Fotos: J. Schmidt; M. Feustel